Rissspuren

Veröffentlichung: 02/2015

Mitten in der Nacht flüchtet der achtjährige Burkhard Van der Waiden aus dem Haus, getrieben von Ängsten, die er niemandem mitteilen kann. Seine Eltern sind zu sehr mit sich selbst und ihrem ewigen Ehekrieg beschäftigt, um sich um ihn zu kümmern. Die dörflich-katholische Welt, in der er aufwächst, empfindet er oft als rau und menschenfeindlich. Aber es gibt auch Lichtblicke: die Freundschaft zum Nachbarjungen Matthias etwa, mit dem er sich eine gemeinsame Fantasiewelt schafft. Oder das befreiende Erlebnis eines ländlichen Sommers nach der langen häuslichen Enge des Winters. Burkhard wächst heran und tastet sich allmählich heraus aus der Bedrückung durch Eltern, Kirche und Dorfgemeinschaft. Und dann ist da noch dieses frühreife Mädchen aus der Nachbarschaft, das seine Welt bald gründlich auf den Kopf stellt…
Dietmar Krug erschafft in seinem zweiten Roman kein dörfliches Idyll, aber auch keine Provinzhölle.

Einfühlsam und bildkräftig erzählt er die Geschichte einer Kindheit und Jugend in der Provinz der 60er- und 70er Jahre. Dabei lässt gerade die Reduziertheit seiner Sprache eine beklemmende Spannung entstehen, der man sich nur schwer entziehen kann.

Pressestimmen

Sprachlich genial inszeniert – meisterhafte Sprachbeherrschung – Szenen von großer Strahlkraft – geniale Momente.

Cornelius Hell, Die Presse

Diese Prosa ist diszipliniert und dynamisch in einem, mit anderen Worten: Beim Lesen wird einem nie langweilig, und ich kenne wenige Bücher, in denen die Unterhaltung eine so glückliche Verbindung mit einer mentalen Herausforderung des Lesers eingeht.

Wendelin Schmidt-Dengler

Unaufgeregt, aber wirkungsvoll. Dietmar Krug ist ein exakter Beobachter des Alltäglichen. Und mit einer Veränderung des Fokus entwickelt er einen regelrechten Sog.

Thomas Trenkler, Kurier

Zum hohen Wiedererkennungswert beim Leser tragen die von Krug ausgewählten sehr elementaren Erlebnisse und Szenen bei: das Entdecken der eigenen Sexualität, die erste Erfahrung mit dem Tod, das Erkennen von Machtstrukturen – Erfahrungen, die letztlich das Menschsein ausmachen.

Claudia Gschweitl, Ex libris, Ö1.
Zum Nachhören:

Dietmar Krug schafft es von Beginn an, durch atmosphärische Dichte den Leser in seinen Bann zu ziehen. Die Geschicklichkeit, mit welcher der Autor die Biografie der Eltern in diese Geschichte einer schwierigen Kindheit verwebt, macht die eigentliche literarische Qualität des Textes aus.

Harald Klauhs, Die Presse

Behutsam, aber unerbittlich klar.

Vorarlberger Nachrichten

Dietmar Krugs Prosa ist leichtfüßig und unaufgeregt, dabei angenehm weit entfernt von Theatralik und Kitsch. Der Roman ‚Rissspuren‘ ist eine Herausforderung, die unverzüglich angenommen werden sollte.

Monika Maria Slunsky, Literaturhaus Wien

Wieder schafft es der Autor, durch eine reduzierte, klare Sprache der Geschichte eine enorme Tiefe und Spannung zu verleihen. Empathisch beschreibt er die familiären Strukturen, die eine bedrückende Enge verdeutlichen. Wie der Vorgänger breit empfohlen!

Mareike Liedmann, EKZ Bibliotheksservice

Für alle, die Fantasien Heranwachsender besser verstehen wollen.

Lesetipp in Woman